Reinlichkeit ist als religiöser und gesellschaftlicher Grundpfeiler in islamisch geprägten Ländern emotional besonders stark besetzt und wird öffentlich inszeniert. So auch in Indonesien, von wo Rochus Winkler von concept m dieses Mal berichtet. Ins Wanken gerät das Konstrukt häufig schon durch eine Pilzinfektion.
Reinheit ist der halbe Glaube. So soll es der Gelehrte Mohamed gesagt haben und so steht es im Koran. In Indonesien gehören knapp 90 Prozent der Einwohner dem Islam an; während auf Bali und Lombok der Hinduismus praktiziert wird, und die meisten Christen im Ostteil des Landes leben. Der Islam prägt das öffentliche Leben. So wird Reinlichkeit als Grundvoraussetzung für die adäquate Ausübung religiöser Riten verstanden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass zweimal am Tag geduscht wird. Insbesondere vor dem Gebet wird das Gesicht gründlich gewaschen, vor allem Ohren und Augen, um die richtige geistige Verfasstheit für das Gebet zu gewährleisten. Auch Hände, Füße und Arme werden gewaschen, weil – so der Glaube – nur Gebete in Reinheit erhört werden.
Die Reinheitsforderungen können aber auch zu einem strengen Diktat werden. Eine Pilzinfektion – ob an den Füßen oder in der Intimzone – kann da zum Stigma werden und die Reinlichkeits-Balance massiv ins Wanken bringen. Wir von concept m wollten wissen, wie Menschen unter solchen Rahmenbedingungen mit Infektionen der Haut umgehen. Die Untersuchung wurde in Indonesien durchgeführt, die Ergebnisse könnten aber sicherlich auch für andere islamische Länder gelten. Wir führten lange Tiefeninterviews mit 40 Teilnehmern durch und stießen auf unerwartete Einstellungen.
Den vollständigen Artikel können Sie in der Planung&Analyse vom 9. August lesen.
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